Dr. Anemone Bippes: Längeres Arbeiten muss gefördert werden

„Ohne einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit werden wir die demografische Herausforderung nicht packen und wirtschaftlich absteigen“, meint Dr. Anemone Bippes, Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Baden-Baden / Rastatt. Deutschland hat die Rente mit 67 im Jahr 2005 beschlossen. Die Altersgrenze wird bis 2030 nach und nach ansteigen. Doch auch dann werden die Beschäftigten abschlagsfrei schon mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen können, wenn 45 Beitragsjahre beisammen sind.

„Längeres Arbeiten wird in Deutschland massiv erschwert. Und das, obwohl unsere Bevölkerung rasant altert. Der Fachkräftemangel ist das bestimmende Thema im Mittelstand. Die Bundesregierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften müssen auch in Anbetracht steigender Lebenserwartung das Thema „Arbeiten im Alter“ endlich erkennen. Rentner beziehen heute rund 20 Jahre lang Rente. Das ist doppelt so lang wie noch vor 50 oder 60 Jahren. Zahlreiche Studien belegen, dass immer mehr Senioren in Deutschland arbeiten. Dabei geht es um mehr als nur ums liebe Geld. Arbeit bedeutet, dass man gebraucht wird, dass man soziale Kontakte hat, dass man Spaß hat an der Arbeit“, so Dr. Anemone Bippes.

Ganz selbstverständlich müssten Weiterbildungsangebote auch für ältere Menschen geschaffen werden. „Arbeiten im Alter wird nur dann gelingen, wenn wir Arbeitnehmer während des gesamten Berufslebens fördern. In Zeiten digitaler Transformation gilt dies ganz besonders. Das Ziel „Lebenslanges Lernen“ müssen wir mit Inhalt füllen“, stellt Dr. Anemone Bippes fest.