Dr. Anemone Bippes: Diesen Film müssen unsere Schüler sehen!

Der „Ehrenmord“ Film „Nur eine Frau“ ist seit wenigen Tagen in unseren Kinos. Dr. Anemone Bippes bezeichnet ihn schon jetzt als „den wichtigsten Film des Jahres“. „Der Film sollte an unseren Schulen gezeigt werden“, ist sich Anemone Bippes sicher.

Zur Geschichte: Hatun Sürücü wurde 2005 von einem ihrer Brüder ermordet. Ihr Tod – einer der ersten Ehrenmorde in Deutschland – löste Debatten über Integration aus. Hatun Sürücü wurde von ihrem Bruder erschossen, weil sie „Schande“ über ihre Familie gebracht hatte. Dabei wollte die junge Frau nur eines: leben. Die wahre Geschichte ist jetzt verfilmt. Hatun Sürücü wurde nur 23 Jahre alt.

Der Film handelt von der Ohnmacht unserer Justiz, der Behörden, auch der Menschen, die Hatun Sürücü geliebt haben. „Nur eine Frau“ ist kein pädagogischer Film. Und dennoch sollte er nach Auffassung von Dr. Anemone Bippes an unseren Schulen gezeigt werden. „Es geht um die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft. Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Es geht um Integration und um die Verfassungstreue der Menschen, die in Deutschland leben. Das Motiv der Ehrenmorde ist, dass der Frau das Recht auf freie Sexualität abgesprochen wird. Wir müssen aufklären und uns mit der ganzen Härte unseres Rechtsstaates entschlossen wehren. Wir müssen deutlich machen, dass für diejenigen, die Frauen unterdrücken und ihnen individuelle Grundrechte verwehren, kein Platz in unserer Gesellschaft ist. Vor allem müssen wir junge Frauen stark machen, aufklären und ihnen Unterstützung zukommen lassen bevor es zu spät ist“, so Dr. Anemone Bippes.

Eine im Auftrag des Bundeskriminalamts (BKA) 2011 veröffentlichte Studie des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht gibt einen Überblick über sogenannte „Ehrenmorde“ in Deutschland. Zwischen 1996 und 2005 wurden 78 Fälle mit 109 Opfern und 122 Tätern von ehrbezogenen Tötungsdelikten erfasst, ein Viertel hiervon betrifft die Tötung junger Frauen durch Blutsverwandte. Die vermutlich wichtigste Erkenntnis dieser Studie ist, dass fast doppelt so viele Delikte im Namen der Ehre begangen wurden wie bisher angenommen.

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